Linke Leute von rechts?
Eine Gedenktafel, die AfD und der Nationalbolschewismus

Die AfD will ausgerechnet Ernst Niekisch ehren. Sie stellt sich damit in eine „nationalrevolutionäre“ Tradition — „Der Prozess des Hinübergleitens von der Linken zur Rechten“, so der israelische Faschismusforscher Zeev Sternhell, „ist als eines der Hauptelemente in der Entstehung des Faschismus anzusehen.“ Ideologisch betrachtet sei der Faschismus eine Synthese, zu seiner Entstehungszeit weder der alten Rechten noch der alten Linken zugehörig. Etwas Neues, in den Augen der damaligen Zeitgenossen, jenseits der beiden Pole Stehendes, das doch nicht der Mitte entspricht. Hervorgegangen, so Sternhell, aus der Entdeckung der sozialen Frage durch die antidemokratischen Nationalisten und der gleichzeitigen Entdeckung der Nation als Wert durch die revolutionären Syndikalisten.

„Der geistige Vater des Faschismus, das ist Georges Sorel“,[1] der Haupttheoretiker des revolutionären Syndikalismus, versichert dessen Schüler Georges Valois und führt als Kronzeugen für diese Behauptung keinen Geringeren an als Benito Mussolini, der erklärt habe, was er sei, das verdanke er Sorel. Und die Orientierung an Sorel war eine der wenigen Konstanten im Leben von Georges Valois. Während Allen Douglas dessen Weg als „Vom Faschismus zum libertären Kommunismus“[2] beschreibt, sieht Jean-Claude Valla einen Werdegang „Vom Anarchosyndikalismus zum Faschismus“.[3] Auf die erfolglose Gründung seiner eigenen faschistischen Partei, den „Faisceau“, folgte das vergebliche Bemühen der Aufnahme in die Sozialistische Partei. Aktiv in der Résistance gegen die Nazi-Besatzer, starb er im Februar 1944 im KZ Bergen-Belsen an Typhus. Sein aktueller Herausgeber, der Nationalrevolutionär Christian Bouchet, kommt zu dem Schluss, die Organisationszugehörigkeiten von Valois hätte sich zwar permanent geändert, seine Grundpositionen seien jedoch stets die gleichen geblieben.

Bleibt zu erwähnen, dass Valois mit seiner Biografie keine Ausnahmeerscheinung in Frankreich war, sondern dass seinen Weg eine Reihe Linksradikaler gingen, darunter etliche der führenden Köpfe der Gewerkschaft CGT.[4] Gemeinsam mit den monarchistischen Nationalisten der Action française gründeten sie Ende 1911 den „Cercle Proudhon“, benannt nach dem anarchistischen Theoretiker Pierre-Joseph Proudhon, die erste faschistische Organisation avant la lettre.[5] Auf dem Umschlag der ersten Ausgabe der Zeitschrift der Gruppe, der „Cahiers du Cercle Proudhon“, findet sich ein stilisierter Adler, der in seinen Klauen Schwert und Sichel trägt und in dessen Brust ein Hammer eingefügt ist.[6] In Deutschland ist genau dieses Symbol auf der Titelseite der Zeitschrift „Widerstand“, herausgegeben von einem anderen politischen Wanderer, dem 1967 verstorbenen Ernst Niekisch, abgebildet.

Die AfD in der BVV Charlottenburg-Willmersdorf ist es, die sich aktuell dafür einsetzt, dass an diesen Autor und Politiker erinnert wird. „Das Bezirksamt wird aufgefordert, die bronzene Gedenktafel für Ernst Niekisch am Haus Koblenzer Straße 8 wieder anbringen zu lassen.“,[7] so lautet der Text des Antrags. „Seine Biographie zeigt Brüche und Widersprüche“ heißt es am Ende der Begründung des Antrags über Niekisch, er sei „ein Wanderer zwischen verschiedenen politischen Sphären“ gewesen. Ein erstaunliches Urteil, denn zuvor wird ein makellos linker Lebenslauf präsentiert: vom Vorsitzenden der Fraktion der USPD im Bayerischen Landtag über die Verurteilung zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe wegen Hochverrats im Jahre 1939 bis hin zur SED-Mitgliedschaft und zum Abgeordneten der DDR-Volkskammer und seinem Parteiaustritt wegen des 17. Juni 1953.

Alles davon ist richtig und könnte noch deutlich erweitert werden. 1918/19 war er Vorsitzender des Zentralen Arbeiter- und Soldatenrates in München, was ihm eine Verurteilung zu zwei Jahren Festungshaft wegen Beihilfe zum Hochverrat eintrug. Der Mitgliedschaft in der USPD folgte die in der SPD, als ihm dort der Ausschluss drohte, erfolgte 1926 der Übertritt zur Alten Sozialdemokratischen Partei, einer sächsischen Rechtsabspaltung um die Mehrheit der Landtagsfraktion. Nach dem Krieg zunächst in der KPD, dann in der SED, nach dem Austritt, inzwischen übergesiedelt nach Westberlin, 1962 der Beitritt zur Fördergesellschaft des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS), für dessen Beirat er sogar kandidierte.[8] Zur Berliner Gruppe des SDS pflegte er enge Beziehungen. Eine Rente als Verfolgter des Nazi-Regimes wurde dem durch die Haft gesundheitlich schwer Geschädigten verweigert; ein acht Jahre währender Rechtsstreit bis zu den höchsten Instanzen scheiterte. Vorgeworfen wurde ihm von den bundesdeutschen Behörden sein Engagement für KPD und SED nach 1945, was ihn für eine solche Rente automatisch „unwürdig“ machte. Erst ein Vergleich, zunächst gegen den Widerstand des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt, schaffte kurz vor Niekischs Tod Abhilfe.[9]

Das alles ist richtig. Und das alles führt zu einem verzerrten Bild. Die AfD unterschägt – wen erstaunt dies? – wesentliche Fakten. Fakten, die das Bild eines makellosen linken Lebenslaufs deutlich modifizieren. Fakten, die dazu führen, dass Niekisch zu einem der wichtigsten Protagonisten in Otto-Ernst Schüddekopfs Standardwerk „Linke Leute von rechts. Nationalbolschewismus in Deutschland von 1918 bis 1933“[10] über die nationalrevolutionären Gruppen in der Weimarer Republik wird. „Linke Leute von rechts“ ist inzwischen zu einem festen Begriff für dieses politische Spektrum geworden.[11] Der Ausdruck suggeriert, es handele sich bei diesem Spektrum weniger um den „Prozess des Hinübergleitens von der Linken zur Rechten“ (Sternhell), sondern eher um ein „sowohl – als auch“, die Zugehörigkeit zu beiden Lagern gleichzeitig.

Der Begriff geht zurück auf das in der Weimarer Republik sehr bekannte Mitglied der Gruppe Revolutionärer Pazifisten Kurt Hiller, einen regelmäßigen Autor der „Weltbühne“. Hiller selbst, so zeigt sein Artikel „Mussolini und unsereins“,[12] ist nicht ohne Faszination für die „linken Leute von rechts“. Mussolini sei „kein Kaffer, kein Mucker, kein Sauertopf, wie die Prominenten der linksbürgerlichen und bürgerlich-sozialistischen Parteien Frankreichs und Deutschlands“, sondern ein „weltfroh-eleganter Energiekerl, Sportskerl, Mordskerl, Renaissancekerl“. 1932 kommt er dann, ebenfalls in der „Weltbühne“, zu dem Schluss: „‚Links‘, ‚rechts‘ – diese Unterscheidung wird täglich dümmer. Wer kommt noch mit ihr aus? […] Wer taugt mehr, ein kommunistischer Nichtdenker oder ein nationalistischer Selbstdenker?“[13] Und auch Schüddekopf erzählt mit dem Begriff, ohne es zu erwähnen, ein Stück seiner eigenen Geschichte. Den Zweiten Weltkrieg beendete er im Rang eines SS-Obersturmführers, noch während der NS-Zeit hatte er enge Kontakte zu Niekisch und dem Nationalrevolutionär Friedrich Hielscher, war also selbst zumindest Randfigur in dem von ihm beschriebenen Netzwerk.

Der Terminus von den „linken Leuten von rechts“ soll suggerieren, diese wären sowohl links als auch rechts gewesen, hätten sich jenseits von links und rechts bewegt, hätten die beiden Pole miteinander versöhnen wollen. Armin Mohler, der Historiker der rechten Konkurrenten Hitlers, der sogenannten Konservativen Revolution, dürfte der Wahrheit näher kommen, wenn er diese Personengruppe als die „Trotzkisten des Nationalsozialismus“ beschreibt. Die Ausschaltung jener Personen, die sich nach dem 30. Januar 1993 nicht den Nazis anschlossen, sei dem Bereich der „Ketzerprozesse“ zuzurechnen. Und über Ernst Niekisch urteilt Mohler, dieser sei „zweifellos eine der bedeutendsten Führergestalten und (…) einer der bedeutendsten Autoren im Umkreis“ der Konservativen Revolution gewesen. Der Kreis um Niekischs „Widerstand“, laut Untertitel „Zeitschrift für nationalrevolutionäre Politik“, sei die „ansehnlichste und stoßkräftigste“ der nationalbolschewistischen Gruppierungen gewesen, wobei mit Widerstand gleichermaßen der „gegen den Staat von Weimar wie gegen die NSDAP wie gegen die KPD“ gemeint gewesen sei.[14]

Mohler verweist auf zwei weitere wesentliche Elemente des Nationalbolschewismus im Unterschied zu anderen Strömungen der Konservativen Revolution. Er speise sich wesentlich aus einer Alterskohorte, die sich auch in der Bündischen Jugend als deren Hauptträger finde. Und er sei wesentlich preußisch orientiert. „Darum auch wird Nationalbolschewismus in Deutschland immer eine Verpreußung Deutschlands bedeuten“, so Mohler.[15] Genau dieses Primat des Preußentums führt zu der berühmten Ostorientierung, dem angestrebten Bündnis mit der Sowjetunion, wobei diese als Erweiterung Russlands verstanden wird. Russland wird von Niekisch mit den Adjektiven „jung“, „barbarisch“, „agrarisch“ und „unverbraucht“ versehen, den Gegenbildern zum „sinkenden Schiff des Abendlandes“. In Parolen wie ein „Reich von Wladiwostok bis Vlissingen“ kumulieren Träume von einer gemeinsamen Hegemonialmacht, die „Idee eines entromanisierten und enteuropäisierten Reiches das aus der Verbindung von preußischer Zucht und slawischem Blut entspringen“[16] soll.

Genau diese „Ostorientierung“ Niekischs, die sich in Deutschland auf Denker wie Moeller van den Bruck oder Nietzsche zurückführen lässt, wird von den europäischen Nationalbolschewisten der Nachkriegszeit aufgegriffen und ideologisch aktualisiert und verfeinert. „Das euro-sowjetische Reich von Wladiwostok bis Dublin“[17] sei das Zielprojekt, verkündete der Belgier Jean Thiriart. „Bolschewistisch“ war bei ihm vor allem das Prinzip der Parteiorganisation. Seine straff zentralistisch und von oben nach unten geführte Organisation „Jeune Europe“ hatte Ableger in einem Dutzend europäischer Länder, orientierte sich machtpolitisch am Modell des „Kolonialblocks“ (Karl Haushofer) und versuchte, enge Verbindungen zu Staaten der Blockfreien-Bewegung aufzubauen. Wie Niekisch verstand er sich streng antiwestlich, wobei der „Westen“ für die USA, Liberalismus und die Prinzipien der Aufklärung stand. Als Thiriart 1992 mit der ersten Reihe westeuropäischer Nationalrevolutionäre und Repräsentanten der Neuen Rechten nach Moskau reiste, kam es dort auch zu einem langen Austausch mit Igor Ligatschow, über Jahre die Nummer 2 der KPdSU und profiliertester der Gegner Gorbatschows. Und selbstverständlich stimmte man überein, als dieser erklärte: „Das wesentliche ist nicht die Blockpolitik, sondern die Wiederherstellung unserer großen Union. Es ist wichtig, dass wir darauf unsere Kräfte konzentrieren.“[18]

Sozialistisch war wenig an den Vorstellungen des Optikunternehmers Thiriart. Auch in dieser Hinsicht blieb er seinen historischen Vorbildern treu, für die Preußentum nahezu identisch mit Sozialismus war. Auch sie waren eher an den machtpolitischen Optionen interessiert, die sich mittels eines deutsch-russischen Bündnisses trotz des Versailler Vertrages hätten realisieren lassen. So schwärmte der Leipziger Philosophie-Dozent Hugo Fischer von Lenin als „Der Macchiavell des Ostens“[19] Fischer gehörte zu den Mitarbeitern von Niekischs „Widerstand“ und damit zu einem illustren Kreis, der sich ab 1928 zusammengefunden hatte.

Niekisch lebte damals in Dresden und war Mitglied der „Alten Sozialdemokratischen Partei“, die im Gegensatz zur Mehrheit der sächsischen Partei die Zusammenarbeit der SPD mit den bürgerlichen Parteien begrüßte und den Kurs auf eine Volksfrontpolitik ablehnte. Zu dieser Organisation stießen auch Repräsentanten der Konservativen Revolution wie Niekisch oder der wegen seiner Unterstützung des Kapp-Putsches aus der SPD ausgeschlossene August Winnig sowie Teile des „Hofgeismarer Kreises“ der Jungsozialisten, die bereits zuvor mit Niekisch kooperiert hatten und die die Mutterpartei auf einen nationalistischen Kurs bringen wollten.[20]

Gemeinsam mit dem in Dresden lehrenden Alfred Baeumler, später einer der wichtigsten Philosophen der NSDAP, reiste er am 20. November 1928 nach Berlin, um dort an einem Treffen nationalrevolutionärer Akteure teilzunehmen, das der Verleger Ernst Rowohlt organisiert hatte. Weitere Teilnehmer waren die Brüder Ernst und Friedrich Georg Jünger, die später ebenfalls Autoren im „Widerstand“ werden sollten, der Konservative Revolutionär Edmund Schultz, der Journalist Ludwig Alwens, der wie Schultz mit den Gebrüdern Jünger zusammengearbeitet hatte, sowie Werner Laß, Führer der bündischen, völkischen „Freischar Schill“, der später von den Nationalrevolutionären zur NSDAP wechselte und 1935 Leiter des Amtes Reichspresse in der Reichspressestelle der NSDAP wurde.[21]

Die Zusammensetzung des Treffens zeigt die nahezu untrennbare Verbindung der nationalrevolutionären und nationalbolschewistischen Wortführer mit diversen nationalistischen Jugendbünden und deren Zeitschriften. Der Fall Niekisch demonstriert, dass deren Führerzentriertheit es ermöglichte, dass einzelne solcher charismatischer Personen bestimmenden Einfluss auf ganze Organisationen erlangen konnten. So heißt es 1998 in einer Jubiläumsschrift aus diesem Spektrum mit dankenswerter Offenheit: „Die Gildenschaft kann keiner der großen Gruppen der Konservativen Revolution zugeordnet werden.“[22] Sie sei allerdings „ganz überwiegend dem nationalrevolutionären und jungkonservativen Teil“ dieses Geflechtes zuzurechnen. Niekisch sei in der Endphase der Weimarer Republik eine „entscheidende Identifikationsfigur“ des Bundes gewesen.

In der Auseinandersetzung um seinen strategischen Ansatz zerbrach 1932 sogar die Gildenschaft. „Eine knappe Mehrheit der Vertreter wollte die Gildenschaft auf das nationalrevolutionäre, auf einen sozialistischen deutschen Nationalstaat im Bündnis mit Russland hin orientierte Programm der ‚Widerstandsbewegung‘ von Ernst Niekisch festlegen. Die Gegenseite, (…) zu der der spätere Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer und der Historiker Theodor Schieder gehörten, hatte ein eher mitteleuropäisch ausgerichtetes… Konzept.“

Auch wenn die Gildenschaft längst nicht mehr über den Einfluss der Weimarer Zeit verfügt, orientiert sie sich noch immer an den Ideologien der Konservativen Revolution, die heute den Kern der Ideen der Neuen Rechten bilden. Heute stehen für die Gildenschaft Namen wie Dieter Stein („Junge Freiheit“), Karlheinz Weißmann (Desiderius-Erasmus-Stiftung der AfD) und nicht zuletzt Götz Kubitschek (Institut für Staatspolitik), in dessen Umfeld Niekischs Gedankengut wohl am deutlichsten aufgegriffen wird.

Wenn also heute die AfD in Charlottenburg die Wiederanbringung der Gedenktafel für Ernst Niekisch beantragt, dann stellt sie sich in eine Tradition, die der rechten Konkurrenten Hitlers. Und sie stellt sich in eine Linie mit den Nationalrevolutionären der Bundesrepublik der siebziger Jahre. Es war deren stärkste Gruppe, die „Sache des Volkes“, die als Akt der Traditionsbildung Ostern 1976 die ursprüngliche Tafel an Niekischs Wohnhaus anbrachte.[23] Ernst Niekisch, so insistieren sie, gehöre „zuallererst denen, die seine politische Tradition fortsetzen, den Nationalrevolutionären.“[24]


Fußnoten

[1] Georges Valois: Le Fascisme; Nantes 2018, S.29 [zuerst 1927] [2] Allen Douglas: From Fascism to Libertarian Communism. Georges Valois Against the Third Republic; Berkeley 1992
[3] Jean-Claude Valla: Georges Valois. De l’anarcho-syndicalisme au fascisme; Paris 2003. Valla war einer der wichtigsten Ideologen der französischen Nouvelle Droite.
[4] vgl. dazu ausführlich Paul Mazgaj: The Action française And Revolutionary Syndicalism; Chapel Hill 1979
[5] Grundlegend für diese erste faschistische Synthese Zeev Sternhell: Ni droite ni gauche. L’idéologie fasciste en France; 4. erw. Aufl. 2012, bes. S.219 – 275
[6] Siehe der Reprint der Zeitschrift, Paris o.J. (2014), S.175. Der Verlag, in dem die Ausgaben wiederveröffentlicht wurden, versehen mit einer umfangreichen Einführung, die den Cercle Proudhon als Teil einer französischen Variante der Konservativen Revolution sieht, gehört Alain Soral, selbst ein Beispiel für den „Prozess des Hinübergleitens von der Linken zur Rechten“, in seinem Fall vom PCF zum Front national und später seiner eigenen Organisation „Égalité & Réconciliation“. Bereits 2007 hatte es einen vollständigen Nachdruck der Zeitschrift in einem nationalrevolutionären Verlag gegeben; damals versehen mit einem langen einleitenden Aufsatz von Alain de Benoist.
[7] https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/politik/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=6865
[8] Zu den Beziehungen des SDS zu nationalistischen Gruppen und Einzelpersonen s. Manuel Seitenbecher: Mahler, Maschke & Co. Rechtes Denken in der 68er-Bewegung?; Paderborn u.a. 2013, bes. S.202 – 228
[9] Zu Niekischs Lebenslauf siehe dessen (oftmals wenig zuverlässige) zweibändige Autobiografie „Erinnerungen eines deutschen Revolutionäts“ (Köln 1974); daneben besonders die Dissertation von Uwe Sauermann, „Ernst Niekisch und der revolutionäre Nationalismus“ (München 1985) und Brigitte Rätsch-Langejürgen, „Das Prinzip Widerstand. Leben und Wirken von Ernst Niekisch“ (Bonn 1997)
[10] Stuttgart 1960
[11] Siehe auch Arno Klönne, „‘Linke Leute von rechts‘ und ‚rechte Leute von links‘ damals und heute“; in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Januar 1983, S.115 – 122. Klönne bemängelt dort berechtigt, dass die Studie Schüddekopfs „keine zureichende historisch-politische Interpretation“ biete.
[12] „Weltbühne“ 2/1926, S.45 -48
[13] Zit. n. Daniel Münzner: Kurt Hiller. Der Intellektuelle als Außenseiter; Göttingen 2015
[14] Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918 – 1932. Grundriß ihrer Weltanschauungen; Stuttgart 1950, S.65
[15] ebd., S.184
[16] Stefan Breuer: Ordnungen der Ungleichheit. Die deutsche Rechte im Widerstreit ihrer Ideen; Darmstadt 2001, S.172
[17] So der Titel des posthum erschienenen Bandes „L’Empire euro-soviétique de Vladivostok à Dublin“ (Nantes 2018), der Aufsätze Thiriarts aus der Phase von 1981 bis zu seinem Tod 1992 vereint
[18] Zit. n. ebd., S.184
[19] Eine Erstausgabe des auf Betreiben des Autors 1933 eingestampften Bandes erschien in Berlin 2018, herausgegeben von zwei Autoren, die in Publikationen der Neuen Rechten wie „Tumult“ tätig sind. Einer von ihnen ein ehemaliger Linker.
[20] Siehe dazu Franz Osterroth, Der Hofgeismarkreis der Jungsozialisten; in: Archiv für Sozialgeschichte Bd.4, Hannover 1964, S.525 – 569. 1992 kam es in Leipzig zum Versuch einer Neugründung durch eine Gruppe um den damaligen stellvertretenden Juso-Landesvorsitzenden Sascha Jung, der später Sprecher der völkischen Burschenschaft Danubia wurde und heute für die AfD in Mecklenburg-Vorpommern aktiv ist.
[21] zu dem Treffen s. Friedrich Georg Jünger, „Inmitten dieser Welt der Zerstörung“. Briefwechsel mit Rudolf Schlichter, Ernst Niekisch und Gerhard Nebel; Stuttgart 2001, S.59f.
[22] Dieses und die folgenden Zitate bei Karl-Eckhard Hahn, Geschichte von den Anfängen bis 1934/39, in: Im Strom der Zeit. Festschrift zum 75. Jahrestag der Deutschen Gildenschaft, Sonderheft der „Blätter der Deutschen Gildenschaft“, Dezember 1998, S. 23-65. Hahn war seit 1992 Ministerialbeamter des Freistaates Thüringen, dort Grundsatzreferent im Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten, später Pressesprecher der CDU-Fraktion, dann sogar Sprecher der Landesregierung.
[23] Franz Greß/Hans-Gerd Jaschke/Klaus Schönekäs: Neue Rechte und Rechtsextremismus in Europa. Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien; Opladen 1990, S.256
[24] So im Vorwort zu zwei Ausgaben des „nationalrevolutionären Kaderorgans“, der Flugblattzeitung „Ideologie & Strategie“ (Nr.34 + 35, 1980). Der Text basiert auf einem Vortrag des Leitungsmitglieds der „Sache des Volkes“ Udo W. Reinhardt, den dieser 1979 bei der „Deutschen Volksbewegung für bündische Neuordnung“ in Berlin gehalten hatte.

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